Wasser ist Leben
Wasser ist Leben
Wasser ist Nahrung und Lebensraum für Pflanzen und Tiere, für uns Menschen zum Trinken, Kochen, Duschen, WC, Putzen, Bauen, Produktion, Landwirtschaft, Vergnügen, Energie, Brandlöscher u.a.. Pro Tag braucht eine Person etwa 150 Liter Wasser. Der Jahresverbrauch in Herisau beträgt rund 1 Million m3 bzw. 1 Milliarde Liter.
Jederzeit gutes Trinkwasser in beliebiger Menge ist hierzulande selbstverständlich. Damit es so bleibt, müssen wir unsere Anlagen unterhalten und mit der Entwicklung Schritt halten – und uns für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den kostbaren Ressourcen einsetzen. Die Belastung der Umwelt wirkt sich spürbar auf unser Wasser aus.Herkunft des Wassers
Herkunft des Wassers
Pro Jahr beschaffen wir rund 1.3 Millionen m3 Wasser. Es kann von drei verschiedenen Gebieten bezogen werden. Im Normalfall gewinnen wir das Wasser aus eigenen Ressourcen, etwa je zur Hälfte vom Grundwasserpumpwerk Böschenbach (Neckertal) und vom Quellgebiet Tobelmühle (Glatttal und Wissbachtobel). Die höher gelegenen Versorgungsgebiete Rechberg und Nieschberg werden direkt von der Waldstatt versorgt. Im Notfall, z.B. bei Wassermangel oder Unterbrüchen, kann bis zu 100 % auf Bodenseewasser der Regionalen Wasserversorgung St. Gallen umgestellt werden.Trinkwasserqualität
Trinkwasserqualität
Die Anforderungen an Trinkwasserqualität sind sehr hoch, es gibt viele Vorschriften. Das Wasser muss frei von Krankheitserregern sein und darf Grenzwerte bestimmter Substanzen nicht überschreiten. Mittels Selbstkontrolle lassen wir jährlich regelmässig Wasserproben vom kantonalen Labor prüfen. Zudem erfolgen Stichprobenkontrollen durch den Lebensmittelinspektor. Weitere Infos siehe
www.trinkwasser.ch.
Die geforderten Qualitätsziele erreichen wir in unserer Versorgung stets mit guten Resultaten. Zwar können auch bei uns Abbauprodukte einzelner chemischer Substanzen festgestellt werden, jedoch in sehr geringen Mengen und weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Die Belastung der Natur durch unsere Lebensweise wird immer stärker, der Aufwand für sauberes Trinkwasser grösser, und der Versorgungsbetrieb teurer. Der Konflikt zwischen Gewässerschutz und Wohlstand wird uns weiter fordern.
Die Wasserhärte in unserem Versorgungsgebiet liegt zwischen 30 und 34 °fH, diese kann bei Einspeisung von Seewasser bis auf 15 °fH sinken.
Wasserversorgungsanlagen
Wasserversorgungsanlagen
Die Infrastruktur der Herisauer Wasserversorgung ist sehr komplex. Die Ansprüche an die Anlagen sind aufgrund der hügeligen und weitläufigen Landschaft deutlich höher als in anderen Versorgungen. Sämtliches Wasser muss mit viel Energie hochgepumpt werden, bevor es abgegeben werden kann. Der Grossteil der Anlagen hat eine Lebensdauer von 50 bis 80 Jahren. Eine langfristige Planung und steter Unterhalt sind für eine sichere und wirtschaftliche Wasserversorgung zentral.
Gewinnung: Das Quellgebiet Tobelmühle verfügt über zahlreiche Quellschächte, deren gesammeltes Wasser der Aufbereitungsanlage zugeführt wird. Das Grundwasserpumpwerk Böschenbach wird gemeinsam mit den Versorgungspartnern Degersheim und Mogelsberg betrieben. Wenn das eigene Wasser nicht ausreicht, kann genügend Wasser vom Bodensee nach Herisau gepumpt werden.
Aufbereitung: Bevor das Wasser konsumiert werden kann, muss es aufbereitet werden. Es wird je nach Herkunft unterschiedlich behandelt. Beim Grundwasser wird eine UV-Behandlung eingesetzt. Das Quellwasser wie das Bodenseewasser benötigen eine mehrstufige Aufbereitungsanlage.
Förderung und Speicherung: Um den Betrieb sicherstellen zu können, werden wegen der topographisch anspruchsvollen Verhältnisse diverse Pumpwerke und Reservoire benötigt.
Verteilung: Für die Trink- und Löschwasserverteilung in die verschiedenen Druckzonen ist ein leistungsfähiges Leitungsnetz notwendig. Dieses weist eine Länge von über 100 km Transport- und Hauptleitungen auf. Daran angeschlossen sind über 70 km Hausanschlussleitungen im Eigentum der Grundeigentümer sowie 560 Hydranten, die dem Brandschutz dienen. Auch betreiben wir 13 öffentliche Brunnen im Dorf.Preise und Gebühren
Preise und Gebühren
Sämtliche Preise und Gebühren sind im Tarifblatt Wasser und im Tarifblatt Sonderleistungen aufgeführt (siehe
Online-Schalter/Reglemente).
Der Wasserpreis setzt sich aus einer Grundgebühr und einer Verbrauchsgebühr zusammen. Die Grundgebühr bemisst sich nach dem Anschlusswert des Objektes und der entsprechenden Grösse des Wasserzählers. Die Verbrauchsgebühr bemisst sich nach dem effektiven Wasserbezug pro m3. Die Rechnungstellung erfolgt im Frühjahr als Akonto, im Herbst erhalten die Kunden via Selbstablesung eine definitive Jahresabrechnung.
Wasserversorgungen sind als Spezialfinanzierung zu führen. Sie werden nicht über die Steuern finanziert, sondern haben für sämtliche Kosten entsprechende Gebühren zu erheben. Die Kosten der Wasserversorgung sind grösstenteils fix. Die Infrastruktur muss auf alle angeschlossenen Objekte ausgelegt und jederzeit betriebsbereit sein – und dies ungeachtet der bezogenen Wassermenge. Ein Grossteil dieser Kosten wird mit der Grundgebühr abgedeckt. Sie ist deshalb auch dann zu bezahlen, wenn kein Wasser bezogen wird, selbst wenn der Wasserzähler entfernt ist.
Die einmalige Anschlussgebühr für die Erschliessung einer Liegenschaft richtet sich ebenfalls nach dem Anschlusswert. Die Kosten für die Neuerschliessung und den Unterhalt des Hausanschlusses gehen zu Lasten der Grundeigentümer.